Human Plus spendet für Krankenhäuser in Krisenregion Donbass

Liebe Freunde und Förderer von Human Plus e.V.!

Als einzige westliche Hilfsorganisation ist es dem Nettetaler Verein HUMAN Plus gelungen, zwei LKW mit Hilfsgütern in die Ost-Ukraine zu schicken. Die Laster haben in der Konfliktregion Donbass (Donezbecken) die Städte Luhansk und Pervomajsk erreicht. Ein LKW hat Krankenhausausstattung – Intensivbetten, neuwertige Textilien, Rollstühle etc. – an Bord; ein anderer LKW hat Babynahrung transportiert. „Unsere freie Mitarbeiterin Dr. Raissa Steinigk hat die Sachspenden von HUMAN Plus an die notleidende Bevölkerung übergeben“, sagt HUMAN-Plus-Vorsitzender Anestis Ioannidis. Die Spenden wurden an Vertreter des Gesundheitsministeriums und an das Krankenhaus Nr. 1 in Luhansk überreicht.

In der ukrainischen Steinkohle- und Industrieregion Donbass nahe der russischen Grenze herrschen seit der Ukraine-Krise 2014 kriegsähnliche Zustände. Besonders betroffen ist die Region um Luhansk. Der Flughafen ist zerstört, die Einwohnerzahl von 700.000 auf 420.000 heruntergegangen. Die frühere Industriemetropole ist belagert. Schusswechsel, Granaten-Einschläge und Bombardements sind an der Tagesordnung.

Mittendrin liegt das städtische Krankenhaus Nr. 1, in das täglich Verwundete eingeliefert werden. Dieses Hospital hat die HUMAN-Plus-Mitarbeiterin Dr. Raissa Steinigk nach schwieriger Anreise über Berlin, Moskau und Rostow/Don erreicht. Auf der Liste der am dringendsten benötigen Dinge stehen u.a. medizinische Badewannen, Gynäkologie-Sessel, Betten, Verbandsmaterial. Nachdem die HUMAN-Plus-Spende eingetroffen ist, hat sich Chefarzt Oleg Vollmann bedankt: „Es sind aber immer noch 20 bis 30 Betten nötig, um die Versorgung in den Griff zu bekommen.“

In einem weiteren Krankenhaus in der Kleinstadt Pervomajsk ist Tuberkulose das Hauptproblem. HUMAN-Plus-CEO Ioannidis (Foto): „Das Krankenhaus ist zu 40 Prozent zerstört. Wegen des Bombenhagels müssen alle häufig in den Keller flüchten.“ Auf der Liste, was am nötigsten ist, stehen Baumaterialien wie Verbundglas, Tapete, Fenster, Farben. Ioannidis: „Wir appellieren auch an deutsche Krankenhäuser, etwas zu spenden. Das Mobiliar in Pervomajsk ist total veraltet und weitgehend zerstört.“

Wegen der katastrophalen Lage in der umkämpften Ost-Ukraine hat sich der HUMAN-Plus-Chef an die Schweizer Krisenmanagerin Heidi Tagliavini gewandt: „Wir möchten den Not leidenden Menschen in der Ost-Ukraine helfen und dies als Dialog zum Frieden nutzen.“ „Ich wünsche Ihnen viel Glück und gutes Gelingen mit Ihrem Einsatz“, spricht die Diplomatin – bis vor einem Jahr Ukraine-Beauftragte der OSZE – Ioannidis Mut zu.

Herzliche Grüße
Ihr Team von Human Plus

human-plus-ukraine-22082016

Bild oben links: Human Plus CEO Ioannidis ruft auch deutsche Krankenhäuser zu Spenden auf
Bild unten links: Dr. Raissa Steinigk im Gespräch mit der Klinikleiterin in Luhansk
Bild rechts: Die Krankenhäuser in Luhansk sind zu großen Teilen zerstört

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