Tajikistan-Hilfe
Human Plus hilft TajikAID
Das seit dem Jahr 2009 bestehende Projekt TajikAid realisiert in dem zentralasiatischen Land Tadschikistan eine umfassende Hilfe für Kinder mit angeborenen Fehlbildungen, sog. Lippen Kiefer Gaumenspalten (LKG).
Die Gesundheitsversorgung in dem seit 22 Jahren unabhängigen UDSSR Nachfolgerstaat ist aufgrund der landesweit desolaten sozio-ökonomischen Verhältnisse äußerst defizitär.
Die Situation ist gekennzeichnet von unzureichender fachlicher Kompetenz, mangelhafter medizinischer Ausstattung, sowie einem schweren Zugang zu medizinischer Versorgung für arme Bevölkerungsschichten. Die humanitäre Tragödie trifft vor allem diejenigen, die aufgrund einer stigmatisierenden Erkrankung aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Das Krankheitsbild der Spaltbildung tritt bei ca. jedem 500. Neugeborenen auf.
Regelrechte Behandlungspfade gab es bis dato nicht, so sind zahlreiche Patienten gar nicht oder nur unterversorgt. Aufgrund des Erscheinungsbildes sind die Kinder stigmatisiert, sie werden ausgegrenzt, oft in Heimen abgegeben und führen eine Leben am Rande der Gesellschaft. Dabei ist Familienanschluss in Tadschikistan die wichtigste Sozialversorgung.
Durch die Erkrankung können die Kinder insbesondere im ersten Lebensjahr schlecht Nahrung aufnehmen, es bestehen wesentliche Defizite beim Essen, Trinken und Spracherwerb. Hinzu kommen viele weitere Probleme. Die Mütter sind ebenfalls betroffen: aufgrund fehlender Ultraschall-Untersuchungen erfahren sie oft erst bei der Geburt über die Erkrankung ihres Kindes und wissen kaum wohin sie sich wenden können.
Das Projekt bietet Lösungen: mit dem Aufbau eines landesweit tätigen und interdisziplinär arbeitenden Spaltzentrums soll jedes dort geborene Kind mit einer Spaltbildung eine Chance im Leben erhalten. Hierzu ist der Aufbau fachlicher Kapazitäten sowie die Schaffung der medizintechnischen Voraussetzung unerlässlich.
Nach über 850 humanitären Operationen konnte TajikAID im November 2014 ein Kinder-Kiefer-Chirurgisches Zentrum in der Universität der Hauptstadt Duschanbe errichten, welches nun seine Arbeit aufgenommen hat.
Hierzu brauchen wir auch in diesem Jahr Ihre Unterstützung!
Eröffnung der Operationssäle in der Klinik Karabolo
Nach sechsmonatiger Bauzeit konnten am 30.01.2017 die OP-Räume der Klinik Karabolo im Beisein des Deutschen Botschafters Herrn Holger Green, des Projektleiters Herr Dr. Martin Kamp, des Human Plus-Präsidenten + CEO Anestis Ioanndis und des stellvertretenden Gesundheitsministers Tadschikistans eröffnet werden.
Auf zwei Etagen entstanden zwei Zentral-OPs in den Fachrichtungen Augen- und HNO-Heilkunde. Es wurden insgesamt zwei Aufwach- und Intensivräume mit insgesamt acht Plätzen geschaffen, zudem fünf OP-Säle mit zehn OP-Tischen für eine Kapazität von je 4.500 Operationen je Fachrichtung.
Beide Abteilungen sind mit einer zentralen Sauerstoffversorgung ausgestattet, die ebenfalls Sauerstoff für die gesamte Klinik produziert.
Human Plus unterstützt diese ko-finanzierte Maßnahme mit Mittel der Stiftung „Ein Herz für Kinder“ mit dem Ziel, die Operationen für Kinder in den Fachbereichen deutlich zu verbessern. Bislang wurden viele Eingriffe ohne jegliche Narkose durchgeführt, u. a. Mandeloperationen. Nun hat eine neue Zeitrechnung begonnen: es werden hygienische und sichere Abläufe garantiert, vor allem durch die zentrale Sauerstoffversorgung.
Human Plus bedankt sich bei allen, die das Projekt unterstützt haben!
Die Operationssäle in der Bauphase
Die zentrale Sauerstoffversorgung
Verschiedene Ansichten der Operationssäle
Eröffnung der OPs mit (v.l.nr.): Dr. Martin Kamp (Projektleiter), Holger Green (Deutscher Botschafer), Anestis Ioannidis (Human Plus President + CEO) und mit dem Gesundheitsminister Tadschikistans