Erneut hat der Verein Human Plus einen Container mit 24 Tonnen Hilfsgütern für Haiti auf die Reise gebracht. Erst im Sommer hatte die Nettetaler Organisation knapp 30 Tonnen in den Karibikstaat geschickt. Auch diesmal ist der Konvoi auf dem Seeweg Richtung Antillen unterwegs. In dem Container befinden sich Babymilch und Babyflaschen, Nuckis, Schreibblocks und eine Tafel. „Das sind alles Dinge, die die Menschen vor Ort gut gebrauchen können“, sagt Anestis Ioannidis, der Vorsitzende des Vereins vom Niederrhein. Schreibblocks und Tafel befinden sich in dem Container, damit die Kinder zur Schule gehen können. Ioannidis: „Für nächstes Jahr ist der Bau einer Schule geplant.“
Human Plus hat Haiti in den Fokus seines internationalen Hilfsnetzwerks genommen, seitdem im vergangenen Oktober der Hurrikan Matthew mit 230 Stundenkilometer über dem Inselstaat wütete. Dabei starben in der Karibik mehr als 800 Menschen. Allein im Süden von Haiti wurden knapp 30.000 Häuser zerstört. Matthew hinterließ eine Spur der Verwüstung. Der Tropensturm der schlimmsten Kategorie 5 löste Chaos, Elend und Not aus.
„Viele Menschen auf Haiti sind auf unsere Hilfe angewiesen“, sagt Human-Plus-CEO. Sommertextilien, Waschmittel, Verbandsstoffe, Medikamente und Rollstühle wurden im ersten Schwung vor einigen Monaten verpackt für den Transport und am anderen Ende der Welt dankbar entgegengenommen. Nun ist es vor allem Babynahrung, die nach Port-au-Prince unterwegs ist und dort in einigen Tagen erwartet wird. Bis zur Hauptstadt von Haiti sind es rund 4.200 Seemeilen – ein langer und nicht ungefährlicher Weg über den Atlantik.
Für Human Plus gibt es einen weiteren Grund, in der Unterstützung für Haiti nicht locker zu lassen. „Der Karibikstaat hat sich immer noch nicht von den Folgen des verheerenden Erdbebens 2010 erholt“, sagt Anestis Ioannidis. Deshalb treffen weitere Naturkatastrophen die Menschen dort besonders hart. Hand in Hand arbeitet Human Plus nach wie vor mit Schülern und Lehrern des Kempener Rhein-Maas-Berufskollegs. Die Berufsschule engagiert sich seit dem Erdbeben in Haiti über die Aktion „Schüler bauen für Lehrer“.
Human Plus verspricht, dass die Hilfe ankommt und diejenigen erreicht, die es am dringendsten nötig haben. Ioannidis: „Das gilt nicht nur für Haiti, sondern auch für unsere anderen Einsatzgebiete.“ Zurzeit ist die Organisation besonders in Syrien, Namibia, in der Ukraine, aber auch in Tadschikistan, Griechenland und in Deutschland im humanitären Einsatz.
Bild oben: Die Menschen auf Haiti stehen Schlange für die Hilfsgüter von Human Plus.
Bild unten: In solchen notdürftigen Unterkünften müssen die Menschen auf Haiti teilweise leben. Ein Dach über dem Kopf ist dabei schon Luxus.