Liebe Freunde und Förderer von Human Plus e.V.!
Gemeinsam mit Bild hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ konnten wir gestern einen LKW mit 32.345 kg mit Babymilch, Babynahrung, Windeln für tausende Babys, Kleinkinder und alte Menschen, Verbandstoffe und medizinisches Equipment für das Krankenhaus auf Lesbos verschiffen.
Die Griechenland-Krise bestimmt seit Monaten die Schlagzeilen, doch viele von uns wissen sehr wenig darüber, wie sich die Krise für die Menschen auswirkt.
Seit Anfang 2015 bestimmt eine andere Krise in Griechenland die Schlagzeilen, die der Abertausenden von Flüchtlingen, die auf den Inseln der Ägäis ankommen – oder auch nicht.
Mehre Tausend von ihnen, Neugeborene, Kinder und Erwachsene, schafften die Überfahrt aus Türkei nicht lebend und deren Zahl nimmt jeden Tag zu!
Viele Staatsmänner der EU besuchen seit einigen Wochen die Insel Lesbos (hier kommen mehr als 90% der Flüchtlinge aus der Türkei in die Außengrenzen der EU an) um sich persönlich ein Bild von der Situation der Flüchtlinge zu machen.
Jeder dieser EU-Politiker hat Griechenland finanzielle und personelle Hilfe zugesagt. Griechenland ist die Außengrenze der EU und hier muss die EU als erstes dafür sorgen, dass Tausende von Flüchtlingen registriert, medizinisch versorgt und in Unterkünften untergebracht werden. Selbstverständlich sollen die Flüchtlinge wie Menschen behandelt werden. Dank der vielen freiwilligen Helfer auf den Inseln konnte bisher eine humanitäre Katastrophe innerhalb der Grenzen der EU verhindert werden.
Human Plus ist der Bitte der Freiwilligen auf der Insel Lesbos nachgekommen und hat sich persönlich ein Bild von der Situation vor Ort gemacht. Die Situation der Flüchtlinge ist erdrückend, menschenunwürdig, inakzeptabel und sehr beschämend für uns Europäer.
In den wenigen Tagen auf Lesbos konnten wir ein Busunternehmen finden, das für 2.000 Euro im Monat jeden Tag von 6:00 Uhr bis 18:00 Uhr die Plätze anfährt, wo die Flüchtlinge – viele Babys, Kleinkinder und alte Menschen – mit Ihren Booten die Insel erreichen. Von dort werden sie zu der einzigen Registrierungsstelle in Moria gefahren, damit sie keine 10 und 20 km zu Fuß unterwegs sind. In Moria spielen sich jeden Tag dramatische Zustände ab, die wir hier nicht näher beschreiben möchten.
Des Weiteren konnten wir ein Abkommen mit der Geschäftsleitung des einzigen Krankenhauses auf der Insel Lesbos erreichen. Das Krankenhaus hat sich verpflichtet, alle Flüchtlinge, die einer medizinischen Behandlung bedürfen, kostenlos zu behandeln und dass die vielen Schwangeren dort entbinden können. Seit dem Abkommen mit dem Krankenhaus werden die Flüchtlinge und insbesondere die Schwangeren Frauen medizinisch behandelt.
Die soeben verschiffte Hilfe wird nächste Woche auf Lesbos ankommen und gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort an die Hilfsbedürftigen verteilt.
All die Menschen, die sich auf dem Weg nach Europa machen, hauptsächlich nach Deutschland, kommen zu 90% von der Insel Lesbos zu uns. Die Zustände, die sich Tag für Tag an unseren Außengrenzen in Bayern und auf der Balkanroute abspielen, können durch finanzielle Hilfe und Personal auf der Insel Lesbos um 80% reduziert werden. Die ehrenamtlichen Helfer sowohl in Deutschland als auch in den anderen Ländern können die große Last der Flüchtlinge nicht mehr bewältigen und brauchen dringend Hilfe, bevor unsere Gesellschaft im Chaos versinkt.
Wie bereits schon erwähnt, besuchen regelmäßig EU-Politiker die Insel Lesbos und verlassen diese wieder fluchtartig und es passiert nichts.
Jetzt im Winter wird es noch schwieriger die Insel Lesbos mit dem Boot lebend zu erreichen! Die Opferzahlen werden dramatisch steigen und die humanitäre Katastrophe auf Lesbos wird man nicht mehr aufhalten können, weil wir uns – und vor allem unsere Politiker in der EU – nicht verantwortlich fühlen, für das, was sich an den Außengrenzen der EU abspielt.
Bitte helfen Sie mit, diese menschliche Tragödie direkt vor unserer Haustür nicht größer werden zu lassen beziehungsweise diese zu stoppen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung